Persisches Gold bei Ausgrabungen in der Türkei gefunden
Bei Ausgrabungen einer antiken griechischen Stadt in der Westtürkei wurde bereits im Juli 2023 ein Topf mit Goldmünzen gefunden. Entdeckt hatte den Goldschatz ein Forscherteam der Universität von Michigan, USA. Die Münzen zeigen die Figur eines knieenden Bogenschützen. Dies ist das charakteristische Design der persischen Dareike. Diese Goldmünzen wurden vom Persischen Reich ausgegeben und wahrscheinlich in Sardes, der Hauptstadt des antiken Königreichs Lydien geprägt. Das Team datiert den Schatz auf das fünfte Jahrhundert v.Chr. Jetzt gab das türkische Ministerium für Kultur und Tourismus die Erlaubnis, den Fund der Münzen öffentlich bekannt zu geben. Der Schatz selbst befindet sich in der Obhut des Archäologischen Museums von Ephesus in der Türkei.
“Die Entdeckung eines so wertvollen Fundes bei einer kontrollierten archäologischen Ausgrabung ist sehr selten“, erklärt Christopher Ratté. Der Professor für antike mediterrane Kunst ist Leiter des Notion Archaelogical Projects in der Türkei.”Niemand vergräbt jemals einen Schatz an Münzen, insbesondere Edelmetallmünzen, ohne die Absicht, ihn zu bergen." Daher könne nur das größte Unglück die Erhaltung eines solchen Schatzes erklären, so der Archäologe. Die Forschenden gehen davon aus, dass die Münzen ursprünglich der Bezahlung von Söldnern dienen sollten. Zudem liefert ihnen der Fund weitere Erkenntnisse über die Geschichte und zeitliche Entwicklung des persischen Goldes. Bei der historischen Einordnung unterstützen die mit dem Fund in Verbindung stehenden Artefakte wie Speerspitzen oder Tonfiguren.
Persische Goldmünzen Dariken
Dariken oder Dareiken Goldmünzen wurden in einem Zeitraum vom sechsten Jahrhundert v.Chr. bis zur Eroberung des Persischen Reichs durch Alexander den Großen im Jahr 334 v. Chr. geprägt. Sie stellen auf dem Avers den achämenidischen Großkönig und ägyptischen Pharao Xerxes I. mit Speer und Bogen dar. Bis auf geringfügige stilistische Unterschiede bliebt die Abbildung immer gleich. Der Revers zeigt ein raues, bildloses Motiv. Die Münzen besitzen ein Gewicht von etwa 8,35 Gramm.
Die feinen Unterschiede im Design sollen den Münzforschern Aufschluss über die Zeitbestimmung der gesamten Münzfolge innerhalb der Dariken geben. “Es ist uns möglich, die Chronologie der achämenidischen Goldmünzen zu verfeinern, wenn sie auf andere Weise genau ermittelt werden kann”, so Andrew Meadows von der Universität Oxford, früher Kurator für Münzen am British Museum und der American Numismatic Society. Aus diesem Grund sei dies ein spektakulärer Fund von höchster Bedeutung.
Die Ausgrabungsstätte Notion in der Türkei
Die Forscher der University of Michigan begannen bereits 2022 mit den Ausgrabungen der antiken griechischen Stadt. Die besterhaltensten Überreste der Stadt stammen aus der hellenistischen Zeit zwischen dem dritten und ersten Jahrhundert v.Chr.. Darüber hinaus wurde ein großes Hofhaus im Zentrum gefunden, das deutlich älter datiert wurde. Hier wurden Keramikfragmente gefunden, die wahrscheinlich aus dem fünften Jahrhundert v.Chr. stammen.
In einer ehemaligen Raumecke des Hofhauses fanden die Archäologen den dort vergrabenen kleinen Topf mit den Goldmünzen. “Vermutlich wurde er zur sicheren Aufbewahrung vergraben und aus irgendeinem Grund nie wiedergefunden“, sagt Ratté und erklärt:”Laut dem griechischen Historiker Xenophon entsprach ein einziger Dareik dem Sold eines Soldaten für einen Monat." Das Team geht davon aus, dass der Darik insbesondere dazu diente, Söldnertruppen zu bezahlen. Möglicherweise stand der Schatz auch mit geplanten militärischen Operationen in Verbindung.
Die ehemals griechische Stadt Notion wurde Mitte des sechsten Jahrhunderts v.Chr. zusammen mit anderen Städten an der türkischen Westküste in das Persische Reich eingegliedert. Es blieb bis zur Eroberung durch Alexander den Großen im Jahr 334 v.Chr. in persischem Besitz. Historiker erwähnen häufig militärische Operationen in der Gegend rund um Notion im vierten und fünften Jahrhundert v. Chr.. Weiterhin ist die Rede von einem Angriff 427 v.Chr. durch athenischer Truppen auf die Söldner, die Notion besetzt hatten. Darüber hinaus gab es 406 v. Chr. eine entscheidende Seeschlacht vor der Küste Notions zwischen Athenern und Spartanern. Somit könnte der Goldschatz bei einer dieser Zwischenfälle deponiert worden sein.
Die historische Goldmünze Dareike
Anleger und Sammler, die sich für historische Goldmünzen interessieren, können originale Draeiken in verschiedenen Erhaltungsgraden aus den Jahren 546 bis 450 v.Chr. im gut sortieren Edelmetallfachhandel oder im spezialisierten Münzfachhandel beziehen. Wie alle antiken Goldmünzen die vor 1800 geprägt wurden, ist ihr Erwerb jedoch mehrwertsteuerpflichtig. Benannt wurden die Münzen übrigens nach dem persischen Großkönig Dareios I. (522-586 v. Chr.), die zu dessen Regierungszeit erstmals eingeführt wurden. Eine Gold-Dareike oder ein Dareikos (griechisch) hatte einen Wert von 20 Siglos, der zu dieser Zeit gebräuchlichen persischen Silbermünze.
Dareike-Goldmünzen wurden millionenfach geprägt und zählen zu den meistverbreiteten Goldmünzen der Welt. Ihr Durchmesser beläuft sich auf etwa 13 Millimeter bei einem Raugewicht von 8,35 Gramm. Der Feingehalt beträgt circa 980/1000. Da die Stücke von Hand gefertigt wurden, weichen sie in Gewicht, Größe und Form voneinander ab.
Fazit: Das Dareike-Gold ist ein Stück geprägte Geschichte
Wie kaum ein anderes antikes Fundstück gelten historische Münzen als Zeitzeugen ihrer Epoche. Sie geben Forschenden wichtige Anhaltspunkte bei der Entschlüsselung der Menschheitsgeschichte. Aus diesem Grund werden historische Goldmünzen gerne von Anlegern mit geschichtlichem Interesse erworben. Abgesehen von ihrem unvergänglichen Goldwert strahlen sie den Reiz eines Stück geprägter Geschichte aus. Nicht selten erfahren gut erhaltene antike Goldmünzen daher eine Wertsteigerung, die über den reinen Goldwert hinausgeht.